Nach den Hochwasserereignissen von 1910, 1999 und 2000 wurde am 22. und 23. August 2005 unsere Heimatgemeinde, trotz vorbeugendem Hochwasserschutz, zum wiederholten Male mit verheerender Wucht von der Natur heimgesucht. Die Rekordwerte von 1999 wurden innerhalb weniger Stunden durch neue wesentlich höhere Werte ersetzt. An dieser Stelle noch einmal die wichtigsten Ereignisse in Frastanz in Kurzform.
Montag 22.08.2005 – 18:30 Uhr
Beginn des Einsatzes mit einer Lagebesprechung bei der Fa. Kopf, die Samina und ILL steigen massiv an. Die ersten Alarmierungen treffen im Gerätehaus ein und es wird mit dem Befüllen und Verlegen von Sandsäcken begonnen. Um 21.00 Uhr muss die Saminabrücke Höhe Bayer Diskont gesperrt werden, Strassensperren nach Göfis und Satteins wegen Überflutungen der Unterführungen folgten. Um 22.45 Uhr erfolgt eine Lagebesprechung im Gerätehaus unter Beteiligung von Bürgermeister Mag. Eugen Gabriel Frastanz, Bürgermeister Helmut Lampert Göfis, Bezirksvertreter Manfred Morscher, Hrn. Lins, Vertretern der Feuerwehren Göfis und der Betriebsfeuerwehr Rondo.
Dienstag 23.08.2005 0.15 Uhr
Die Lage an der ILL und Samina spitzt sich dramatisch zu und das Handynetz bricht zusammen. Die ersten Bewohner der gefährdeten Strassenzüge Bradafos, Wiesenfeldweg werden durch Wehrkameraden alarmiert, weitere Strassenzüge und ganze Ortsteile z.B. Sonnenheim folgen. Um 01.24 Uhr kann die ILL trotz verzweifelter Bemühungen der Wehrkameraden und zahlreicher freiwilliger Helfer nicht mehr gehalten werden. In der Folge werden grosse Teile des Ortsgebietes überflutet. Die Strasse nach Feldkirch muss gesperrt werden. Der Wasserstand steigt weiter massiv an um 04.00 Uhr tritt auch Wasser ins das Gerätehaus der OF Frastanz. Um 05.33 Uhr mussten die ersten Bewohner teils mit Booten evakuiert werden, zusätzlich wurde die gesamte Ortsbevölkerung mittels Sirene alarmiert und vorgewarnt.
Ab 06.08 Uhr bricht die Stromversorgung auf Grund der Überflutung des Umspannwerkes Sonnenheim zusammen. Um 10.45 Uhr zeichnet sich durch die Wiederherstellung der Stromversorgung ein erster messbarer Erfolg gegen die Wassermassen ab. Gegen 17.45 trifft Bezirkshauptmann Dr. Bernhard Wiederin zu einer Lagebesprechung bei der Einsatzleitung ein. Bezirksfeuerwehrinspektor Herbert Bitsche sichert der Einsatzleitung Unterstützung durch das Bundesheer für Mittwoch den 24.08.2005 zu. Um 22.45 kann der Einsatz für kurze Zeit wegen einer leichten Wetterbesserung unterbrochen werden, die seit 22.08.2005 im Dauereinsatz stehenden Wehrkameraden können eine erste wohlverdiente Ruhepause antreten.
Mittwoch 24.08.2005
Endlich stellt sich die angekündigte Wetterbesserung ein, zugleich wird aber mit dem Sinken der Wasserstände erstmals das ganze Ausmaß der Zerstörung sichtbar. Dennoch müssen die Arbeiten von allen Einsatzkräften mit Unterstützung des eingetroffenen Bundesheeres fortgesetzt werden. Landtagspräsident Gebhard Halder sowie Landtagsabgeordneter Mag. Markus Wallner zeigten sich sichtlich betroffen über das Ausmass der Verwüstung.
Die letzten Einsatztätigkeiten wurden am 27.08.2005 abgeschlossen.
Insgesamt wurden beim Hochwasser 2005 von den Mitgliedern der Ortsfeuerwehr bei 91 Einsatzstellen 2261 Einsatzstunden geleistet!!!
Das Hochwasser 2005 hat tiefe Spuren der Verwüstung in unserer Gemeinde hinterlassen. Trotzdem müssen wir dankbar sein, dass es bei uns weder Verletzte noch Tote wie in anderen Landesteilen gab.