Hochwasser 1999

Hochwasser 1999

Hochwassereinsatz vom 21.5. bis 4.6.1999

Am 21 .5. um 16.32 wurden wir alarmiert, einen mit Wasser gefüllten Keller auszupumpen. Dies war der Anfang zu einem Hochwassereinsatz wie ihn die Mitglieder der Ortsfeuerwehr Frastanz noch nie erlebt haben. 72 Alarmierungen über die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle, viele telefonische Anrufe im Gerätehaus, weit über 100 Einsatzstellen.

 

ln der Nacht vom 21 .5. auf den 22.5.1999 ist im Bereich der Firma Dockal und Gort-Bau die Ill über die Ufer getreten und hat das gesamte Frastanzer Ried unter Wasser gesetzt. Sämtliche Keller im Bereich Wiesenfeldweg und Feldkircherstraße überflutet, die Bundesstraße nach Feldkirch nicht mehr befahrbar. lm Bereich Sonnenheim und Sonnenbergerstraße stieg der Grundwasserspiegel an und überflutete weitere Keller. In den Bergparzellen wurden die sonst kaum wasserführenden Bächlein zu reißenden Wildbächen. Murenabgänge folgten, Straßen rutschten weg.

 

Am Samstag, 22.5. ließen die Regenfälle nach und das Wasser in den Bächen und der Ill ging etwas zurück. Jetzt folgten Pumparbeiten mit Schwerpunkt Wiesenfeldweg und Feldkircherstraße, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln wurde dem Wasser zu Leibe gerückt, ca. 10 Landwirte waren mit Druckfässern im Einsatz. Bäche in den Bergparzellen wurden reguliert und Hangsicherungen durchgeführt.

 

Am Pfingstmontag, 23.5. Fortsetzung der Pumparbeiten im betroffenen Gebiet. Der Schwerpunkt lag im Bereich der Freizeitanlage Unter Au. Der gesamte Sportplatz, der Hartplatz sowie die Liegeflächen im Freibad standen unter Schlamm. Der Schlamm wurde mit Muskelkraft und mechanischen Geräten wie Mähtracs abgeschoben, verdünnt und dann in die lll abgepumpt. Zwei Firmen mit Tankwagen und Landwirte mit Druckfässern waren wieder im Einsatz. ln diversen Häusern waren wir den ganzen Tag über noch mit Pumparbeiten beschäftigt.

 

Am Pfingstmontag, 24.5. Fortsetzung der Arbeiten vom Vortag - Schlamm pumpen in der Freizeitanlage Untere Au.

 

Vom Dienstag, 25.5. bis Donnerstag, 27.5.1999 wurden in Zusammenarbeit mit dem Bundesheer und privaten Helfern die Liegeflächen im Freibad so gut wie möglich entschlammt, sowie im Bereich der Sportanlagen Aufräumungsarbeiten durchgeführt.

 

Am folgenden Tag waren noch einige Stunden für Aufräum- und Putzarbeiten im Gerätehaus notwendig. Am Freitag, 4.6. bestand wieder Gefahr, daß die lll über die Ufer tritt. Als Vorsichtsmaßnahme wurde von der BH Feldkirch ein Dammbau mittels Sandsäcken angeordnet. Gemeinsam mit dem Bundesheer wurden 4500 Säcke mit Sand gefüllt und genau nach Anordnung der Damm gebaut.

 

Neben großem Einsatz an technischem Gerät ist der Mensch nicht wegzudenken. Die Wehrmänner der Ortsfeuerwehr Frastanz leisteten bei diesen Einsätzen freiwillig und unentgeltlich 3737 Stunden. Die Vlbg. Landesregierung hatte am 20.8.1999 zu einem „Danke“-Fest ins Messegelände nach Dornbirn eingeladen, an dem wir natürlich gern teilnahmen.

 

Vorarlberg Heute Beitrag vom Hochwasser 1999